Hirtenweihnacht – Noël champêtre
Datum: 30.11.2019 19:00
Veranstaltungsort: Petruskirche Halle/ Saale
Adresse: An der Petruskirche 3, 06120 Halle (Saale), Deutschland
Künstler: voicemade ensemble
»Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde ...« tönt es im Advent und zu Weihnachten aus den Kirchen Deutschlands, ja der ganzen Welt.
Im Rahmen des Projektes fanden drei Konzerte, am 29.11.2019 in der Heilandskirche Leipzig, am 30.11. in der Petruskirche Halle und am 01.12. in der Annenkirche Dresden. Die Konzerte erfüllten einen hohen künstlerischen Anspruch und wurden vom Publikum sehr positiv aufgenommen.
Fotogalerie
Konzertmitschnitt
Barockorchester
Violine | Dora Alexiadou, Ian Carlos Herrera |
Viola | Pouria Kiani |
Violoncello | Marius Harren |
Blockflöte | Margot Simon, Janne Munkwitz |
Theorbe / Laute | Matthias Otto |
Cembalo | Christiane Kämper |
Ensemble voicemade
Das Vokalsextett voicemade hat seine Wurzeln in der für ihre hochqualitative a Cappella-Szene bekannten Musikstadt Leipzig. Seit 2017 begeistert das gemischtstimmige Ensemble sein Publikum mit abwechslungsreichen Konzertprogrammen in ganz Europa.
Das Repertoire von voicemade ist vielfältig: geistliche Werke der Renaissance und barocke Motetten, romantische Werke bekannter wie auch in den Hintergrund geratener Komponisten bis hin zu Ur- und Erstaufführungen aus dem weiten Feld der zeitgenössischen Musik bilden einen reichen Schatz der Vokalmusik. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der enormen Bandbreite von Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. Weltliche Werke aller Epochen sowie beschwingte Arrangements bekannter Songs aus dem Pop-Jazz-Genre runden das facettenreiche Programmangebot des Ensembles ab. Gerade der Kontakt zu jungen Komponistinnen und Komponisten führt zu zahlreichen Uraufführungen und neuen Arrangements bekannter Werke.
Neben der klanglichen Homogenität schätzen Publikum, Veranstalter und Medien die jungen Sängerinnen und Sänger auch wegen der ausgefallenen Programmgestaltung. So hat der Westdeutsche Rundfunk im Dezember 2021 voicemade zu einer Konzertaufzeichnung eingeladen, die an Heiligabend 2021 auf WDR 3 zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde. Das Vokalsextett ist in namhaften Konzertreihen und bei Musikfestivals sehr gern eingeladener Gast. Viel musikalische Abwechslung ist garantiert. Ein faszinierender Klang ebenso. Und alles komplett voicemade.
https://voicemade-ensemble.com/
Projektinfo
In Bachs berühmtem Weihnachtsoratorium spielen die Hirten eine enorm wichtige Rolle, sie sind die ersten Menschen an der Krippe des kleinen Jesuskindes, Zeugen der Geburt des Gottessohnes. Zu Weihnachten wird jeder Mensch zum Hirten, erschrickt vor der Pracht der Engel, bezeugt die Geburt Jesu und verkündet die frohe Botschaft in alle Welt. Diese Hirtenweihnacht ist Antrieb und Herz des Programms »Pastorale«.
Andreas Hammerschmidt (1611-1675), ein Meister der frühbarocken Vokalmusik, komponierte in seinen »Fest- und Zeitandachten« auch ein sehr abwechslungsreiches Magnificat. »Meine Seele erhebt den Herrn«, der Lobgesang der Maria stößt die musikalische Tür auf zum Konzertabend im Zeichen des Weihnachtswunders.
»O Jesu amantissime – o liebevollster Jesus« ruft der sehnsüchtige Gläubige dem Himmel entgegen. André Campra (1660-1744) zeichnet in seiner Motette mit feinem Pinsel die Gestalt des liebenden Jesus(kindes). Stilistisch variabel und ungemein klangfarbenfroh dringt jeder Ton bis ins Herz.
Das »Concerto pastorale« von Johann Christoph Pez (1664-1716) ist ein wunderbares Kleinod der deutschen Barockmusik. Der heute nahezu unbekannte Komponist Pez war zu Lebzeiten hochgeachtet, als Musiker am Hof in München, Bonn, Lüttich und Stuttgart waren seine Werke bis in die Niederlande und nach Großbritannien verbreitet. Auch seine Zeitgenossen Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann schätzten Pez Werke und führten sie wiederholt auf. Das »Concerto pastorale« begeistert mit einer unnachahmlichen Mischung italienischer Ausdruckskunst mit französischer Anmut. Dieses »Hirtenkonzert« schwört mit seinem tänzerisch leichten Charakter, seinen einprägsamen und gefälligen Melodien die freudig besinnliche Atmosphäre des ursprünglichen Weihnachtsfests herauf.
Titelgebend ist ein großartiges Werk aus der Feder des französischen »Barockstars« Marc-Antoine Charpentier (1643-1704), die »Pastorale sur la naissance de N.S.J.C.« (H483). Die Hirtenmusik ist erfrischend vielgestaltig. Aus dem sechsstimmigen Vokalensemble treten immer wieder Solisten hervor, gestützt auf ein groß besetztes Basso continuo und geschmückt durch das feine Spiel zweier Violinen und Blockflöten. Die wechselnden Besetzungen erschaffen ein lebendiges Bild der heiligen Nacht. Einfache, fast volkstümliche Melodien treffen auf akribisch ausgearbeitete Virtuosität. Für seine reiche Mäzenin Mademoiselle de Guise komponierte Charpentier 1684 zwei Fassungen der Pastorale (H 482 und H 483). Die ersehnte Anstellung am französischen Königshof blieb ihm jedoch zeitlebens verwehrt. Charpentiers vor allem italienischen Einflüssen offener Stil gefiel der von Lully geprägten Musikszene in Frankreich nicht immer. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das beeindruckende Œuvre Charpentiers in Vergessenheit geraten. Mit der Aufführung der Pastorale bietet sich die wunderbare Gelegenheit, einem genialen Komponisten die Ehre zu erweisen, die ihm solange verwehrt blieb, zumal Charpentiers Werke –speziell die Pastorale– in Deutschland selten bis gar nicht gespielt werden.
»Pastorale: Hirtenweihnacht« vereint angehende NachwuchskünstlerInnen und professionelle MusikerInnen aus ganz Deutschland. Die SängerInnen des Leipziger Vokalsextett »voicemade«, ein Instrumentalensemble des Netzwerk Alte Musik e.V., Musikwissenschaftler, Grafikdesigner und Kulturmanager unter der Schirmherrschaft des Vereins Netzwerk Alte Musik treten bei diesem Projekt gemeinsam für die Pflege selten gespielter und nahezu unbekannter Musikschätze ein.
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